Nemetschek zieht positive Bilanz des ersten „Expertenforums für den Ingenieurbau“, das im Laufe des Mai 2011 in München, Essen und Hamburg statt fand. Auf der Tagesordnung: Bausoftware-relevante Themen wie Eurocode (EC), Dazenaustausch (BIM / IFC), die neue ENEV 2012 und 3D Planung:
Nemetschek Deutschland: Gelungene Premiere des ersten „Expertenforums für den Ingenieurbau“
München, 30. Juni 2011 – „Ja, wir schaffen das“, lautet das Resümee der Teilnehmer des ersten „Expertenforums für den Ingenieurbau“, nachdem alle Vorträge zu aktuellen und zukünftigen Veränderungen für Ingenieurbüros beendet waren. Die vier Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft fesselten mit vielen Details und interessanten Zusammenhängen das Publikum in München, Essen und Hamburg. Tragwerksplaner, Prüfingenieure und Techniker profitierten insbesondere von den zahlreichen Empfehlungen und den regen Diskussionen in den Vortragspausen. Gunther Wildermuth, IT-Berater, führte als Moderator durch die Fachveranstaltung.
Die Expertenvorträge und -tipps kurz angerissen:
Die Auswirkungen des Eurocodes auf die Praxis
Laut Dr.-Ing. Frank Fingerloos, Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein, gewinnen Ingenieure einen Vorsprung, wenn sie bereits frühzeitig den 7.000 Seiten umfassenden Eurocode (EC) anwenden − bevor es Juli 2012 Pflicht ist. Erleichtert wird der Umstieg durch die mögliche gemeinsame Anwendung von EC und bestehender Norm. In der Übergangszeit ist rechtlich zu beachten, dass für Vertrags- und Abnahmen konkret eine Norm festgelegt wird; seit Januar 2011 gilt ansonsten der EC als Standard.
Ein Paradigmenwechsel beim Datenaustausch
Prof. Rasso Steinmann, Lehrstuhl für Bauinformatik an der Hochschule München, zog in seinen Ausführungen zu Building Information Modeling (BIM) und dem Branchen-Datenformat IFC Parallelen zur Autoindustrie; diese veränderte ihre Arbeitsprozesse bereits vor Jahren und nutzt die daraus resultierenden wirtschaftlichen Vorteile. Fazit: Die AEC-Branche kann nur davon lernen.
Die EnEV-Novellierung 2012 – eine Aufgabe für Ingenieure
Die EnEV-Novellierung 2012 und die darin festgelegten Energieziele der Bundesregierung im Gebäudebereich – Neubau und Modernisierung – ziehen für den Ingenieurberuf zahlreiche Konsequenzen nach sich, stellen aber gleichzeitig ein enormes Auftragspotenzial dar. Nach Dipl.-Ing. Martin Wenning, Sachverständiger TÜV SÜD, rücken intelligente energetische Planungen sowie komplexere Nachweisberechnungen des Gebäudebestands zukünftig in den Aufgabenfokus. Beispielsweise werden sich Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung im Neubau als Standard etablieren. Herausforderung für Ingenieure wird es sein, eine Baukosten-Explosion zu verhindern.
Nutzen und Chancen der 3D-Planung
Für die zahlreichen Vorteile und den lohnenden Einsatz von 3D plädierte der letzte Referent, Dipl.-Ing. Joachim Mellor, Heitkamp-IKB. Er erläuterte an eigenen Praxisbeispielen die zahlreichen Nutzen- und Kostenvorteile bei sämtlichen Bauprozessschritten. Unabhängig, ob Einfamilienhaus oder Großprojekt, ob Baufirma oder ausführender Ingenieur – der geringe Mehraufwand im Gegensatz zu 2D lohnt sich immer. Weitere Vorteile sieht er in der Schulung des räumlichen Denkens von Mitarbeitern, höherer Projektidentifikation aller Beteiligten sowie Fehlerquellen- und Risikominimierung bei gleichzeitiger Schnittstellen- und Kostenoptimierung.
Fazit: Die Veranstaltung wurde mit einem positiven Resümee seitens Veranstalter und Zuhörer beendet – ein starkes Argument für eine Fortsetzung.
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